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Bangladesch [1]

Das weltweit dicht besiedeltste Land liegt am Golf von Bengalen und wird landseitig von Indien sowie Myanmar umschlossen. Ob in der Megastadt Dhaka oder in ländlichen Regionen lassen sich zwischen Wirtschaftswachstum, gesellschaftlichen Veränderungen, politischen Umbrüchen und Umweltherausforderungen durch den Klimawandel spannende Dynamiken beobachten und diverse historische wie auch kontemporäre Blickwinkel auf die Region Südasien entwickeln. 

Jahrtausende alte Siedlungsgeschichte

Das heutige Bangladesch blickt auf eine über 4000-jährige Siedlungsgeschichte zurück, die sich anhand archäologischer Funde und schriftlicher Zeugnisse in der fruchtbaren Mündungsebene von Ganges und Brahmaputra nachweisen lässt. Im Laufe der Jahrhunderte prägten buddhistische und hinduistische Königreiche die Region, bevor ab dem 14. Jahrhundert das islamische Sultanat von Bengalen entstand und Bengal schließlich Teil des mächtigen Mughal-Reichs wurde.

Historiker*innen zu folge gilt Bengalen als die reichste Provinz des Mughal-Reiches, was unter anderem der außergewöhnlichen Lage im fruchtbaren Flussdelta zu verdanken war. Schon früh war die Region führend in der Getreideproduktion, im Textilhandwerk, im Schiffbau und im Kunstgewerbe. Dies zog ab dem 15. Jahrhundert auch das Interesse europäischer Mächte auf sich: Portugiesen, Niederländer, Dänen und Briten errichteten Handelsstützpunkte und Kolonien.

Britische Kolonialisierung und Unabhängigkeit

Im 18. Jahrhundert hatte sich die Provinz Bengalen zum Herzstück des Britischen Empires in Indien entwickelt. Besonders die britische East India Company profitierte von der rigorosen Ausbeutung der lokalen Bevölkerung durch eine hohe Besteuerung und dem Export von Rohstoffen und Produkten. In Krisenzeiten, etwa während der verheerenden Dürre- und Flutperioden 1769 und 1770, führte dies zum Tod von vermutlich über 10 Millionen Menschen.

Zum Zeitpunkt der Teilung Britisch-Indiens, hatte Großbritannien laut einer Oxfam-Studie den Subkontinent umgerechnet um mehr als 60 Billionen US-Dollar ausgebeutet. Der östliche, mehrheitlich muslimisch geprägte Teil Bengalens wurde als Ostpakistan Teil der neu gegründeten Republik Pakistan. Die große geografische Distanz, politische und wirtschaftliche Benachteiligung sowie sprachliche und kulturelle Unterschiede führten jedoch zur Entstehung einer bangladeschischen Nationalbewegung. Nach einem blutigen Unabhängigkeitskrieg wurde Bangladesch 1971 ein eigenständiger Staat.

 

Zwischen Herausforderungen, Innovationen und politischen Umbrüchen

Heute ist Bangladesch die zweitgrößte Volkswirtschaft Südasiens. Die exportorientierte Industrie, insbesondere der Textilsektor, aber beispielsweise auch die auch die Pharmaindustrie, sind zentrale Wirtschaftszweige. International rückte das Land 2013 in den Fokus, als der Einsturz des Rana Plaza-Gebäudes mit über 1000 Todesopfern die schlechten Arbeitsbedingungen in der Textilindustrie offenlegte.

Bangladesch steht vor enormen Herausforderungen: Die Versorgung einer stetig wachsenden Bevölkerung, Umweltprobleme und die Folgen des Klimawandels belasten das am dichtesten besiedelte Land der Welt. Die Lage an den Flüssen Ganges und Brahmaputra sowie am Golf von Bengalen ist dabei Fluch und Segen zugleich – Überschwemmungen nehmen zu, Zyklone ebenfalls. Zugleich entstanden hier in den letzten Jahrzehnten jedoch auch zahlreiche Innovationen in Klimaanpassung, Katastrophenschutz und nachhaltiger Produktion.

Nach großen Protesten kam es im Jahr 2024 außerdem zum Sturz der Regierung, die seit über 20 Jahren an der Macht gewesen war. Bangladesch erlebt seitdem einen politischen Aufbruch – geprägt von studentischen Bewegungen, kreativen Lösungsansätzen und einer neu entfachten Hoffnung auf Veränderung.

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Bangladesch: Zwischen Klima und Klamotten - Politische Studienreise [18]
November 01 - 14, 2025

Diese Studienreise nach Bangladesch bietet Einblicke in die Textilindustrie, den Klimawandel und die politischen Umbrüche nach dem Sturz der Regierung 2024. In Dhaka, Chittagong, den Sundarbans und Sylhet erleben wir, wie Menschen kreative Lösungen für Umwelt- und Menschenrechtsfragen finden – durch Workshops, Projektbesuche und Reflexionsrunden, die neue Perspektiven auf globale Herausforderungen eröffnen.

More Details [18]

Useful country-specific information

Gesundheit & Impfungen [19]

Für die direkte Einreise aus Deutschland sind keine Pflichtimpfungen vorgeschrieben. Bei Einreise aus einem Gelbfiebergebiet oder Transit im Flughafen eines Gelbfiebergebiets müssen alle Personen ab einem Alter von einem Jahr eine Gelbfieberimpfung [20] nachweisen. Bangladesch selbst ist kein Gelbfieberinfektionsgebiet. (Stand 26. Mai 2025)

Sicherheit [21]

Nach dem Rücktritt der Premierministerin Hasina (2024) und landesweiten Unruhen ist die Lage in Bangladesch derzeit unter Kontrolle, aber weiterhin angespannt. Eine Übergangsregierung wurde eingesetzt, doch die allgemeine Kriminalität hat zugenommen.

Besonders unsicher sind die Aufnahmelager für Rohingya-Geflüchtete und das Grenzgebiet zu Myanmar. Auch in den Chittagong Hill Tracts sowie im Zusammenhang mit der Lage in Gaza kommt es zu Demonstrationen und Gewalt.

Sprache [22]

Amtssprache in Bangladesch ist Bengalisch (Bangla). Daneben werden in bestimmten Regionen anerkannte Minderheitensprachen gesprochen, darunter Chakma, Santali und Rohingya.

Englisch dient häufig als Verkehrssprache, insbesondere in größeren Städten und im beruflichen oder behördlichen Umfeld. In urbanen Gegenden kommt man mit Englisch meist gut durch den Alltag. In ländlichen Regionen wird Englisch im Gegensatz zu Großstädten nicht so häufig gesprochen und die Verständigung auf Englisch könnte etwas schwierig sein.

Währung [23]

In Bangladesch ist der Taka (BDT) die offizielle Landeswährung. Der Umtausch von Euro oder US-Dollar ist in Banken, Wechselstuben und größeren Hotels in Städten in der Regel problemlos möglich. Geldautomaten (ATMs) sind in urbanen Gegenden weit verbreitet und akzeptieren häufig internationale Kreditkarten. In ländlichen Regionen kann der Zugang zu Geldautomaten eingeschränkt sein, und der Bargeldumtausch gestaltet sich dort mitunter schwieriger.

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