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Marokko wird oft beschrieben als Land voller farbenfroher Märkte, alter verwinkelter Städte und atemberaubender Landschaften zwischen Küsten, Bergen und Wüsten. Marokko ist auch so. Derlei klischeehafte Postkartenmotive verbergen aber eine dynamische, kontrastreiche Gesellschaft, die mutig demokratische Rechte, soziale Gerechtigkeit und wirtschaftliche Entwicklung einfordert. Unser Hauptaugenmerk bei dieser Reise liegt in diesem Jahr auf Migration als vielfältigem Konzept in einem Land, welches bisher eher als Auswanderungsland wahrgenommen wurde.
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Content Left Column:
Migrationsland Marokko
Bedingt durch die geographische Lage Marokkos bestehen schon seit jeher kulturelle Beziehungen und Handel in alle Richtungen. Das Ergebnis ist ein Land, in dem heute mindestens 5 Sprachen gesprochen und 3 Religionen gelebt werden. Auch schauen wir zurück auf Al-Andalus, das mittelalterliche muslimische Spanien und verfolgen dessen Auswirkungen bis in die Gegenwart. Besonders interessiert uns, wie sich Marokko über die letzten Jahre von einem Ausreise- über ein Transit- hin zu einem Zielland von Migration entwickelt hat. Diesen Wandel beleuchten wir zum einen hinsichtlich der aktuellen Beziehungen zu den nördlichen, europäischen als auch zu den südlich angrenzenden, westafrikanischen Nachbarn, zu denen Marokko eine immer intensivere Bindung aufgebaut hat. Inwieweit deckt sich nachfolgende Aussage Hassan II. mit der aktuellen politischen Realität: "Marokko gleicht einem Baum, dessen nährende Wurzeln tief in der Erde Afrikas stecken, und der dank seines Laubes atmet, das in den Winden Europas säuselt"?
Politische und soziale Entwicklung
2015 lebten einer Volkszählung zufolge ca. 100.000 Ausländer in Marokko, viele davon Expats. Aber auch - und das ist eine neue Begebenheit - viele Migranten aus der Subsahara, die sogenannten Subsahariens. Menschen, die meistens nach Europa weiter möchten, während die EU ihre Außengrenzen militarisiert und Marokko dazu auffordert, diese zu überwachen. Untersuchen wollen wir dabei die neue Integrationspolitik Marokkos (im europäischen Sinne).
Content Right Column:
Abschiebungen in den Süden, Alltagsrassismus und soziale Auseinandersetzungen entwickeln sich dementsprechend und stehen im Gegensatz zu dem Bild der gastfreundlichen Teekanne, welches viele Reisende vor Augen haben. Ziel ist es, die Situation aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten.
Parallel dazu bleibt der Traum von Europa eine Realität für die marokkanische Jugend, die im eigenen Land festsitzt und sich dabei selbst ein Bild vom europäischen Way of Life durch Tourismus und Medien zusammengesetzt hat. Aus diesen verschiedenen Aspekten ergeben sich sehr unterschiedliche Wahrnehmungen des Anderen, sowohl in Marokko als auch in Europa.
Persönliche Begegnungen
Im Rahmen unseres Aufenthalts haben wir die Möglichkeit mit zahlreichen Akteuren in Kontakt zu treten: Interviews mit Nichtregierungsorganisationen, Vorträge von Akademikern, Gespräche mit Akteuren der Zivilgesellschaft, Treffen mit Menschenrechtsorganisationen und selbstverwalteten Vereinen von Migrant*innen, Besuch eines Gottesdienstes, Diskussionen mit ehemaligen Gastarbeitern, Kaffee Nous-Nous mit Student*innen des Goethe-Instituts, Meinungsaustausch mit Künstler*innen und Exkursionen mit Journalist*innen. Durch diese Vielfalt wollen wir versuchen, wenn auch oberflächlich, einen Einblick in die Komplexität der Migrationsfrage in Marokko zu gewinnen.
Info Box:
Die Reise ist in den Bundesländern Berlin, Brandenburg, Hessen und Saarland als Bildungsurlaub anerkannt.
Die Reise ist ebenfalls als 3-tägige-Einführungsreise und 5-tägige-Reise buchbar.
Included services:
- 10 Übernachtungen in einfachen Gästehäusern bis Mittelklasse Unterkünften
- Halbpension
- Begleitung durch deutschsprachige Reiseleitung
- Sämtliche Eintritte zu Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten
- Transport im privaten Reisebus
- Wasser und Snacks
Excluded services:
- An- und Abreise mit dem Flugzeug (kann über die Alsharq Reise GmbH gebucht werden)
- Reiseversicherungen (können über die Alsharq Reise GmbH gebucht werden)
- Mittagessen
- Ggf. Einzelzimmerzuschlag
- Trinkgelder
- Gastgeschenke
Digital Program:
Seit kurzer Zeit führen wir Interview Gespräche mit unseren Reiseleiter*innen und nutzen die Möglichkeit, euch mehr Informationen zu jeder Reise zu geben.
Schaut euch das Interview an und erhaltet weitere Infos hier ⬇️
Tour program:
- Ankunft bis 14 Uhr
- Programmvorstellung durch die Reiseleiter
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Einführung in die Geschichte und Gesellschaft Marokkos mit den Schwerpunkten:
- Migration als historische Konstante Marokkos
- Verfassungsreform 2010 und neue Migrationspolitik Marokkos
- Soziologische Beobachtungen in der Medina (Altstadt)
- Gespräch zu: "Expats vs. Migrant*innen, die Wahrnehmung des Anderen in Marokko"
- Die Erfindung einer marokkanischen Integrationspolitik: Rechtliche, gesellschaftliche und praktische Schwierigkeiten bei der Umsetzung aus der juristischen Perspektive
- Französische Kolonialarchitektur im Viertel Hassan
- Entwicklungszusammenarbeit: Das Programm zur Stärkung marokkanischer Gebietskörperschaften bei der Verbesserung von Aufnahmestrukturen von Migrant*innen
- Kunst in Marokko: Freiheiten und Beschränkungen aus Sicht der Zivilgesellschaft
- Soziologische Erörterung der Transitmigration durch Mehdi Alioua, Université Internationale de Rabat (UIR)
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Urbane Safari: Transitstadt Rabat, Bustour in den Süden Rabats zu migrationsrelevanten Orten. Zudem die Frage:
- „Wie (un)sichtbar sind Migranten aus der Subsahara im öffentlichen Raum?“
- Beobachtung der räumlichen Segregation der Lebens- und Wirtschaftsbereiche
- Bedeutung und Ansehen der Gnawa-Zeremonien in der Gesellschaft Abendessen und Diskussion mit dem Besitzer des Riads
- Konzert: Gnawa als musikalischer Schmelztiegel Westafrikas. Wie Nachfahren von Sklaven Elemente aus Religion, traditioneller Heilkunst und Musik verbinden.
- Architektonische Kayaktour auf dem Bou-Regreg, der die Zwillingsstädte Rabat und Salé trennt
- Historische Einführung, Sensibilisierung für jüdische Präsenz in Marokko: Die Mellah. Spaziergang durch das ehemalige jüdische Viertel von Meknes
- Tinghir-Jerusalem. Dokumentarfilm zur gelebten Koexistenz im Atlas
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Zur Situation westafrikanischer Christen
- Gespräch mit einer karitativen Organisation, die ein Informationszentrum für Migranten betreibt.
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Besuch eines Projektes mit Anthropolog*innen der Université Moulay Ismail, Meknes
- Migration in Marokko, die Herausforderungen der Integration
- Reflexion und gemeinsames Abendessen
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Es ist möglich, die Reise nur für die ersten oder letzten 5 Tage zu buchen:
- Teil 1 (26.10. - 30.10.2022): https://www.alsharq-reise.de/de/tour/mar-2022-10-12
- Teil 2 (31.10. - 05.11.2022): https://www.alsharq-reise.de/de/tour/mar-2022-10-22
- Nationale Pilgerstätte Moulay Idriss: Die Grabmoschee Idriss I.
- Musikalische Überfahrt nach Chefchaouen, dazwischen Einführung in Projekte grenzüberschreitender Zusammenarbeit zur Steuerung der Migrationsströme
- Chefchaouen als Zufluchtsort für Muslime und Juden aus Al-Andalus
- Die euro-mediterrane Partnerschaft EUROMED. Beispiele grenzüberschreitender Zusammenarbeit
- Wanderung mit Erklärungen zum Cannabis-Tourismus im Rif-Gebirge
- Mehrstündige Wanderung aus der Stadt hoch in die Berge
- Transmigration im Rif: Geteilte Familien zwischen Dorf und Stadt
- Picknick auf dem Pass mit Gruppendiskussion zum Thema „Migration von Waren/Migration von Menschen“
- Wanderung zur Herberge durch Bergdörfer. Dabei Input zu Transmigration im Rif: Wie mangelnde Infrastruktur Familien zwingt, sich zwischen Bergdorf und Stadt aufzuteilen
- Wanderung mit Diskussion zu Anreizprogrammen der EU, die den Landwirten Alternativen zum Cannabis-Anbau darlegen sollen
- Wanderung im Flusstal vorbei an der Pont de Dieu bis Akchour mit Blick auf die Folgen massiven Cannabis-Anbaus
- Gedanken zur Bewegungsfreiheit. Tourismus vs. Einwanderung
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Transfer an die Grenze nach Ceuta
- Einführung zur Geschichte der spanischen Exklave, aktuelle Situation vor Ort in Bezug auf Migration
- In der Exklave treffen wir eine Organisation, die sich für eine Integration Geflüchteter einsetzt
- Wanderung entlang einer Anlage von spanischen Wehrtürmen aus dem 19. Jahrhundert, die parallel zum aktuellen EU-Grenzzaun verläuft
- Fahrt nach Tanger mit Halt an Afrikas größtem Tiefseehafen
- Orientalismus und der Traum von Europa. Zwei Arten aneinander vorbeizulaufen
- Jüdischer Friedhof Tanger
- Die Beat Generation während der Internationalen Zone in den 50ern
- Besuch des Kulturzentrums Tabadoul, was Theater- und Musikprojekte mit und für Migranten gestaltet
- Evaluation der Reise, offizielles Reiseende um 12 Uhr, Verabschiedung
Optional:
- Fahrt mit der Reiseleitung an die Atlantikküste, Möglichkeit zu baden
- Abends Rückkehr nach Tanger - Gerne helfen wir bei der Weiterfahrt
Reisehinweise Ende:
Die Alsharq Reise GmbH behält sich vor, die Reise bei zu geringer Teilnehmendenzahl abzusagen. Wir empfehlen daher, mit der Flugbuchung auf die endgültige Zusage der Reisedurchführung seitens Alsharq zu warten. Bei Fragen senden Sie uns bitte eine Email oder rufen Sie uns an.