Tour Date:
Auf unserer Politischen Studienreise in die Ost-Türkei stehen neben der kurdischen Metropole Diyarbakir die traditionsreichen malerischen Handelsstädte Mardin und Midyat, das religiös bedeutsame Urfa sowie das Höhlendorf Hasankeyf auf dem Reiseprogramm. Zudem erleben wir die grandiose Natur der Ost-Türkei, sei es im Nemrut-Nationalpark oder am Egil-See.
Inhaltlich beschäftigt uns die gesellschaftliche und politische Situation der kurdischen Bevölkerung in der Region. Auch widmen wir uns den christlichen und yesidischen Gemeinden sowie der Lage syrischer Geflüchteter in den südöstlichen Provinzen der Türkei. Dank der familiären Verwurzelung unserer Reiseleitung werden wir auch persönliche Einblicke in das dörfliche Leben in der Gegend bekommen. Zwischen Geografie, Kulturgeschichte und Politik erwarten uns überwältigende Gastfreundschaft, traumhaft schöne Landschaften und kulinarische Köstlichkeiten.
Kurd*innen in der Türkei
Auf der Reise werden wir uns besonders mit den politischen und gesellschaftlichen Realitäten, aber auch der Geschichte und Kultur der rund 15 Millionen in der Türkei lebenden Kurd*innen auseinandersetzen. Durch den Vertrag von Lausanne im Jahr 1923 wurde das kurdische Siedlungsgebiet auf die Staaten Irak, Iran, Syrien und Türkei aufgeteilt. Heute leben etwa 40 Millionen Kurd*innen auf diese vier Staatsgebiete verteilt.
In der Türkei ist die Lage der Kurd*innen geprägt durch den andauernden Konflikt zwischen der türkischen AKP-Regierung und der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK. Der 2013 beschlossener Friedensprozess zwischen den beiden Seiten scheint seit den Kobane-Protesten vom August 2014, die insbesondere in der kurdischen politischen und kulturellen Metropole Diyarbakir stattfanden, in eine Sackgasse zu führen. Im Gespräch mit verschiedenen kurdischen NGOs und Parteien werden wir auf unserer Reise die Gründe für das Ende des Prozesses beleuchten.
Gleichzeitig wollen wir über wichtige politische Ereignisse in der Türkei in den vergangenen Jahren sprechen: die Ausrufung von Autonomieregionen und Belagerung der Städte, Anschläge gefolgt von Ausgangssperren, Wahlen und Neuwahlen, der Putschversuch 2016, das Referendum 2017. Was sind die Auswirkungen diese Ereignisse auf die politische Stabilität im Land und insbesondere auf die Situation der Kurd*innen in der Türkei und über deren Grenzen hinaus?
Auch auf Strömungen innerhalb der kurdischen Bewegung soll eingegangen werden. Wer sind die islamistischen Kurden der HürDava-Partei? Ist die linksgerichtete HDP innerlich gespalten? Wie gliedern sich die anderen ethnischen Minderheiten in die lokale Politik ein?
Geflüchtete in der Ost-Türkei
Als Aufnahmeort vieler kurdischer und jesidischer Geflüchteter aus Syrien und Irak, hat die Ost-Türkei mit weiteren politischen und sozioökonomischen Herausforderungen zu kämpfen.
Wie funktioniert die Zusammenarbeit mit der Zentralregierung im Falle der Flüchtlingspolitik? Was wird unternommen, um Geflüchtete in die Gesellschaft einzugliedern und ihnen eine Zukunftsperspektive zu eröffnen? Diesen und anderen Fragen werden wir uns auf der Reise zuwenden.
Letztendlich möchten wir uns ein Bild machen von den Zielen und Strategien der zahlreichen Akteure in der Region, von den Wünschen und Ängsten der Bevölkerung und dem – trotz aller Konflikte – stets lebendigen Alltag.
Optionale Verlängerung der Reise: Van-See und Ishak-Pasha-Palast
Die Reiseleitung wird nach dem offiziellen Ende der Reise für drei weitere Tage in den Osten des Landes fahren, um die wunderschöne Landschaft des Van-Sees mit seinen armenischen Klöstern sowie den Ishak-Pasha-Palast am Fuße des Ararat zu besuchen.
Alle Teilnehmenden sind herzlich eingeladen, die Reiseleitung für einen Aufpreis von 180€ (Vollzahler*innen) bzw. 120€ (Studierende) zu begleiten. Es besteht die Möglichkeit, von Van zurück nach Deutschland zu fliegen.
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Tour program:
- Kennenlernen und Vorstellung des Reiseprogramms im Hotel
- Spaziergang durch die Altstadt von Diyarbakir: Besuch der historischen Sehenswürdigkeiten und der politisch symbolträchtigen Orte
- Gespräch mit Yusuf, dem Gemeindepfarrer der syrisch-orthodoxen Mutter-Gottes-Kirche (5. Jahrhundert) zur Situation von Christen in der Türkei
- Spaziergang auf den Stadtmauern der Stadt und Thematisierung der Stadtgeschichte
- Abendessen an der 10-äugigen Tigris-Brücke
- Gespräche mit einer türkischen Menschenrechtsorganisation, mit Stadträten sowie mit dem Kunstzentrum Diyarbakir (Diyarbakir Sanat Merkezi)
- eventuell Treffen mit dem Gouverneur von Diyarbakir
- Abendessen in einem historischen Hamam
- Frühstück im altehrwürdigen Café Mahabad
- Gespräche mit Politiker*innen der Parteien HDP und CHP
- Gespräch mit dem Vorstand der Rechtsanwaltskammer von Diyarbakir ud dessen Abteilung zu Frauenrechten zu rechtlichen Schwierigkeiten in der politischen Arbeit, den Ausnahmegesetzen und den Ermittlungen zum Tode Tahir Elcis
- Spaziergang durch das Viertel Baglar in der Neustadt; Tee auf einer privaten Dachterasse
- Hier Thematisierung: Jüngere Geschichte des kurdischen Konflikts
- Transfer nach Hasankeyf, Standort einer antiken Handelsstadt, die aufgrund eines Staudammprojekts teils geflutet wurde
- Spaziergang durch das Dorf, Besuch der Kalksteinhölen
- Weiterfahrt nach Midyat, Stadt der Silberschmiede
- Gespräch mit dem Vorsitzenden der syrisch-orthodoxen Gemeindestiftung
- Freizeit in der malerischen Altstadt mit ihren zahlreichen Kirchen und Klöstern
- Abendliche Weiterfahrt nach Mardin, Abendessen auf Hotel-Terrasse mit Blick auf die verstreuten Lichter der Mesopotamischen Ebene endet
- Einmalige morgendliche Aussicht von der Hotel-Terrasse
- Treffen mit dem Bürgermeister von Mardin
- Fahrt nach in die antike oströmische Kasernenstadt Dara nahe der syrischen Grenze
- Fahrt zum Kloster Deyrulzafaran und Gespräch mit Priester Gabriel
- Tour durch die Alstadt von Mardin: Besuch der Klöster, Moscheen und Kirchen
- Abendessen und syrisch orthodoxer Wein in Mardin
- Besuch von Göbekli Tepe, die wohl älteste bisher entdeckte Kultstätte der Welt
- Weiterfahrt nach Urfa
- In Urfa, Gespräch mit einem Stadthistoriker über die armenische Geschichte der Stadt
- Besuch der Pilgerstätten des segenreichen Fischteichs und der Höhle Abrahams
- Besuch der Zitadelle und des alten Markts
- Abendessen in einem arabischen Restaurant und Gespräch mit Angehörigen der syrischen Gemeinde Urfas
- Freizeit auf dem Markt von Urfa
- Thematisierung der Situation syrischer Geflüchteter in Urfa in Gesprächen mit Vertreter*innen des Ministeriums für Migration und lokalen NGOs
- Nachmittag: Besuch der antiken Universitätsstadt und Festung Harran
- Abend: Café-Besuch in stimmiger Atmosphäre
- Fahrt zum Dorf Kahta am Fuße des Nemrut-Berges
- Wanderung zu Artemis Säulen im Nemrut Nationalpark mit Guides aus dem Dorf
- Abendessen im Dorf
- Optional: Abend-Spaziergang zur Festung auf dem Berg
- Übernachtung im Dorf
- Zum Sonnenaufgang Aufstieg zum Gipfel des Nemrut-Berg: Es wartet ein überwältigender Ausblick und die antiken Ruinen eines Heiligtums und einer Grabstätte
- Rückfahrt nach Diyarbakir
- Nachmittag: Gespräch mit Professor Vahap Coskun von der Dicle Universität zum Referendum und der Situation im Nordirak
- Fahrt in das Dorf der Reiseleitung und Begegnung mit Dorfbewohnern
- Thematisierung der Geschichte der ländlichen Regionen und der Verdrängung kurdischer Dörfer
- Thematisierung: Dorfvertreibungen und Klagen beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte
- Übernachtung bei der Familie
- Morgendliche Wanderung vom Dorf zum Egil-Stausee
- Bootsfahrt zu einer abgelegenen Bucht, Picknick und Option zum Schwimmen
- Thematisierung: Armenier in der Südost Türkei, Evaluation der Reise
- Abendessen in einem Fischrestaurant am See
- Rückfahrt nach Diyarbakir
- Abschlussabend für diejenigen, die nicht mit zum Vansee kommen
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Fahrt nach Van: Besuch der Altstadt und der Zitadelle
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Thematisierung der armenischen Geschichte in der Region
- Übernachtung in Van
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Überfahrt zur Insel Akdamar
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Besuch der legendären armenischen Heilig-Kreuz-Kirche
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Optional: Schwimmen im Vansee
- Übernachtung in Van
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Fahrt nach Dogubayazit nahe der iranischen Grenze
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Besichtigung des Ishak-Pasha-Palastes am Fuße des Ararat
- Rückfahrt nach Van
- Abschluss der Reise, Abreise vom Flughafen Van
Reisehinweise Ende:
Warum eine Reise in die Türkei gerade in schwierigen politischen Zeiten wichtig ist, argumentiert Reiseleiterin Klara in diesem Beitrag: https://alsharq-reise.de/de/alsharqblog/soll-man-wirklich-die-tuerkei-reisen
Die Alsharq Reiseveranstalter GmbH behält sich vor, die Reise bei zu geringer Teilnehmendenzahl abzusagen. Wir empfehlen daher, mit der Flugbuchung auf die endgültige Zusage der Reisedurchführung seitens Alsharq zu warten. Bei Fragen senden Sie uns bitte eine Email oder rufen Sie uns an.