Jordanien - Produkt kolonialer Grenzziehungen, die das Land bis heute prägen, 29. September: https://www.alsharq-reise.de/de/tour/enstehungjordaniens923
Das jordanische Königreich entstand nach dem ersten Weltkrieg durch koloniale Grenzziehungen, die auf geheimen Absprachen und nicht gehaltenen Versprechen gründeten. Das Resultat war ein wirtschaftlich kaum lebensfähiger Staat, der heute unter extremer Wasserarmut und finanzieller Abhängigkeit von externen politischen Kräften leidet. Die Gründungsgeschichte und ihre Auswirkungen auf die Gegenwart beleuchten wir in einem zweistündigen Seminar. Dabei blicken wir auf Jordanien in seiner regionalen Umwelt und auf innergesellschaftliche Konfliktlinien.
Anhand von Karten und Verträgen veranschaulicht Seminarleiter Christoph Dinkelaker die Situation im Ersten Weltkrieg, während dem die britische Führung versuchte, arabische Kräfte im Kampf gegen das Osmanische Reich für sich zu gewinnen, indem territoriale Versprechungen gemacht wurden.
Im weiteren Verlauf des Seminars stehen die Herausforderungen des neu geschaffenen haschemitischen Königreichs, welche die kolonialen Grenzziehungen mit sich brachten, im Mittelpunkt der Auseinandersetzung: Wasserarmut, die Ankunft 100.000er Palästinenser*innen, das Verhältnis zu Israel, die Spannungen zwischen beduinischer und städtischer Bevölkerung sowie die Abhängigkeit von regionalen bzw. globalen Schwergewichten wie Saudi-Arabien bzw. den USA sind nur einige der Themen, mit denen wir uns beschäftigen werden.
Israel & Palästina, 20. Oktober: https://www.alsharq-reise.de/de/tour/isrpalseminar1023
Das Seminar verfolgt im ersten Teil das Ziel, einen Überblick zur Geschichte des israelisch-palästinensischen Konflikts zu ermöglichen. Dabei wird auf zahlreiche Karten und Originaltexte der wichtigsten Verträge und Erklärungen zurückgegriffen.
Im zweiten Teil liegt der Fokus auf den Realitäten und Diskursen der Gegenwart. Wo stehen wir im Nahostkonflikt? Wie gestalten sich die Lebensrealitäten zwischen Mittelmeer und Jordan? Auf aktuelle Kontroversen wie zum Beispiel um die „BDS-Bewegung“ oder die Bezeichnung Israels als „Apartheid-Staat“ wird dabei eingegangen.
Im dritten Teil wollen wir in die Gruppe reflektieren, wie sich der Konflikt auf die eigene Realität auswirkt. Wir wollen diskutieren, wie wir mit vermeintlich unvereinbaren Sichtweisen umgehen und unterschiedliche Narrative anerkennen können, ohne die eigenen Überzeugungen aufzugeben.
Geschichte und Gegenwart des Libanon, 27. Oktober: https://www.alsharq-reise.de/de/tour/libseminar1023
Der Libanon ist nicht nur aufgrund der überwältigend üppigen Landschaft einzigartig in seiner regionalen Umgebung. Das seit etwa 150 Jahren bestehende konfessionalistische politische System, die Tatsache, dass keine religiöse Gruppe dominiert, die Koexistenz unterschiedlichster Lebensentwürfe, das radikal-kapitalistische System und die Absenz eines funktionierenden Staates, während eine bewaffnete Bewegung in Teilen des Landes einen Staat im Staate errichtet hat, machen den Zedernstaat zu einem faszinierenden Ort für eine eingehende Auseinandersetzung.
Wir widmen uns zunächst chronologisch der Geschichte des Zedernstaats. Dabei arbeiten wir langfristige Entwicklungen heraus, die für die Gegenwart maßgebend sind - so etwa die Entstehung des Konfessionalismus oder das Erbe des zerstörerischen Bürgerkriegs. Dabei verwenden wir zahlreiche Karten, Grafiken und Bildmaterial zur Veranschaulichung.
Im zweiten Teil berichtet Seminarleiter Christoph von den riesigen Protesten gegen die korrupte politische Elite des Landes, die er vor Ort miterlebte. Wir analysieren die Parteienlandschaft, die Situation von Geflüchteten aus Syrien und Palästina und den verorten den Libanon in seiner geostrategischen Umgebung. Ebenso erläutern wir das absurde Bankensystem und die hiermit verbundenen Gründe für die um sich greifende Wirtschaftskrise. Nicht zuletzt gehen wir auf die Wechselwirkungen zwischen dem Libanon, Europa und Deutschland ein. Wir nutzen im Seminar sowohl interaktive Formate als auch bildhafte Präsentationen.
