Pakistan

Religiöser Fanatismus, Terror, der schwelende Konflikt mit Indien – diese Assoziationen dominieren oftmals noch immer, sobald die Rede von Pakistan ist. Nur selten hört man von der unglaublichen landschaftlichen, religiösen und kulturellen Vielfalt Pakistans oder der großen Gastfreundschaft seiner Bewohner. Dabei ist das moderne Pakistan - 1947 aus dem „kolonialen Kronjuwel“ Britisch-Indien entstanden - heute Heimat für über 200 Millionen Menschen und eine der schnellwachsendsten Volkswirtschaften weltweit.

Wenngleich Pakistan als eigenständiger Staat noch sehr jung ist, so hat das Land nichtsdestotrotz eine lange und bewegte Geschichte. War es einst Hochburg der bronzezeitlichen und extrem fortschrittlichen Indus-Kultur, so geriet es in den Jahrhunderten danach immer wieder in den Einflussbereich verschiedener Großmächte. Von den Ariern, Alexander dem Großen, indischen Großreichen über die islamische Expansion und schließlich Großbritannien, welches die Region zusammen mit dem heutigen Indien zu seiner Kolonie machte – sie alle haben bis heute sichtbare Spuren hinterlassen.

1947 schließlich kam es zur Gründung Pakistans aus den vornehmlich muslimischen Teilen Britisch-Indiens. Es folgten verschiedene Militärdiktaturen mit nur kurzen demokratischen Zwischenphasen, während der noch heute schwelende Konflikt mit dem Nachbar Indien um die Kaschmir-Region in zwei Kriegen seinen Ausdruck fand.

1971 erklärte schließlich auch Banglasch seine Unabhängigkeit von Pakistan, was Autonomiebestrebungen weiterer Minderheiten beförderte. Nach der Militärregierung Musharrafs (1999-2008) war die 2008 gewählte zivile Regierung unter der Pakistan Peoples Party die erste in der Geschichte Pakistans, die die ganze Legislaturperiode von fünf Jahren zu Ende bringen konnte.

Von der gut 1000km langen Küste über das teils extrem fruchtbare, teils wüstenartige Flachland hin zu den Nadelwäldern, schroffen Hochgebirgen und Gletschern im Norden - neben den Zeugnissen seiner turbulenten Geschichte bietet das Land eine unglaublich große landschaftliche Vielfalt.

Ebenso vielfältig wie die Flora und Fauna Pakistans ist seine Gesellschaft mit einer Vielzahl ethnischer und religiöser Minderheiten. Den weit verbreiteten Vorurteilen über ihr Land zum Trotz begegnen die Einheimischen Touristen mit großer Offenheit und großer Gastfreundschaft.

Unsere Highlights 

Islamabad

Erst in den 1960er Jahren errichtet, um Karachi als Hauptstadt Pakistans zu ersetzen, ist Islamabad quasi auf dem Reißbrett entstanden, was sich auch in seiner schachbrettartigen Anlage und der gezielten architektonischen Kombination moderner und traditioneller Elemente widerspiegelt. Nichtsdestotrotz gilt das heutige Stadtgebiet als einer der ältesten menschlichen Ansiedlungen der Welt, hat man hier bei Ausgrabungen teils bis zu 500000 Jahre alte steinzeitliche Artefakte entdeckt. Mit der Faisal Mosque beherbergt die Stadt die größte Moschee Südostasiens, durch die Migration aus anderen Landesteilen herrscht auch dort allerdings eine große ethnische und kulturelle Vielfalt.

Karimabad

Gelegen in einer Gebirgs- und Schluchtenlandschaft und damit einer früher bedeutenden Handelsroute war Karimabad Hauptstadt des bis 1947 unabhängigen Hunzatals, welches heute zum pakistanisch-verwalteten Teil der Kashmir-Region gehört. Die Festungen Baltit und Altit, welche aus dem 11. Jahrhundert stammen und Sitz der Herrscher des Hunzatals waren, bezeugen die einstige Bedeutung der Region. Ein Besuch der verschiedenen Märkte der Stadt gibt einen Einblick in die Kultur und das Leben der Einheimischen.

bahalwapur

Bahawalpur, das bis zur Unabhängigkeit Pakistans ein eigenständiges Fürstentum war, wartet mit beeindruckenden Palästen und anderer Architektur aus dem späten 19. und frühen 20. Jahrhundert auf. Die Bauten veranschaulichen die regionalen und internationalen Vernetzungen von Stadt und Region während und nach der britischen Kolonialzeit und führen uns so thematisch auch nochmal in die Gründungszeit des Landes.

multan

Multan ist bekannt für seine zahlreichen Sufi-Schreine und wird die "Stadt der Heiligen" genannt. Als wichtiges Handelszentrum seit dem Mittelalter ist Multan geprägt von wirtschaftlichen und sozio-kulturellen Verflechtungen. Hier erhalten wir interessante Einblicke in die Verbindung von Religion und Politik in Pakistan.

Karakorum Highway

ist eine der technisch aufwändigsten Straßen der Welt und wird nicht ohne Grund teils als das achte Weltwunder bezeichnet. In gut zwanzigjähriger Bauzeit und unter Verlust von knapp 900 Menschenleben in Kooperation von Pakistan und China errichtet, führt sie auf einer Gesamtlänge von knapp 1300km Reisende durch verschiedenste Naturräume - entlang des Ganges, durch das Karakorum-Gebirge, vorbei am Nanga Parbat, 10000 Jahre alten vorbuddhistischen Felszeichnungen oder in die luftigen Höhen des Khunjerab-Passes auf 4800 Höhenmetern. Gleichzeitig ist der Highway eine wichtige Lebensader für den Norden Pakistans und trägt maßgeblich zur Entwicklung des Landes bei.

Fairy Meadows

Nicht umsonst trägt dieser Ort unter deutschen Bergsteigern auch den Namen „Märchenwiese“, wartet dort am Fuße des Nanga Parbat ein geradezu märchenhaftes Idyll mit Nadelwäldern, Wiesen und mäandernden Bächen. Vom Basislager des Achttausenders aus locken traumhafte Blicke auf den Silbersattel und das Industal.

mohenjoa-Daro

Mohenjo-daro, was übersetzt so viel bedeutet wie “Hügel der Toten” ist die weltweit größte erhaltene Stadt aus der Bronzezeit. Es wird davon ausgegangen, dass die Stadt um 2800-1800 v. Chr. das Zentrum der Induskultur war, die als eine der drei ersten Hochkulturen der Menschheit gilt und in ihrer Blütezeit bis zu 40 000 Menschen herbergte. Davon bleiben heute gewaltige Ruinen, über die wir uns auch die weit vergangen Geschichte der Region näher erschließen werden.

Karachi

Karachi, die größte Stadt Pakistans und Hauptstadt der Provinz Sindh, spiegelt die kulturelle, politische, religiöse und sozio-ökonomische Komplexität des südlichen Pakistans wider. Als Ausgangspunkt unserer Reise erkunden wir hier in viereinhalb Tagen die britische Kolonialzeit, die Gründung der islamischen Republik Pakistan, Moscheen, Tempel, Mausoleen und das Arabische Meer. 

 

Aktuell

DE
04. - 15. Januar 2025

Pakistan genießt keinen besonders guten Ruf als Reiseland - zu Unrecht, wie wir finden! Die pulsierende, kosmopolitische Küstenstadt Karatschi sowie die Provinz Sindh beeindrucken mit ihrer religiösen, politischen und gesellschaftlichen Vielfalt und bietet dabei zahlreiche Anknüpfungspunkte um sich intensiv mit der komplexen Vergangenheit und Gegenwart der Region zu beschäftigen.

Praktische Informationen zum Land

Für einen Aufenthalt im Norden Pakistans sind keine gesonderten Impfungen nötig. Was die Süden anbetrifft, so  Die ärztliche Versorgungslage in urbanen Zentren ist sehr gut, in ländlichen Gebieten grundlegend gewährleistet. Um Durchfallerkrankungen zu vermeiden, empfehlen wir jedoch, den Genuss von Trinkwasser aus der Leitung zu vermeiden.

Bei Aufenthalten in der südlichen Provinz Sindh wird ggf. eine Impfung gegen Japanische Enzephalitis empfohlen. Grundsätzlich empfehlen wir vor unserer Süd-Reise ein Gespräch mit Ihrem Hausarzt zu möglichen Impfungen. 

 

Das Thema Sicherheit spielt in Pakistan eine große Rolle. Manche Regionen werden von Konflikten erschüttert.

Wir orientieren uns bei unseren Reiseplanungen an den Sicherheitsbestimmungen des Auswärtigen Amtes und an den Einschätzungen unseres fachkundigen Netzwerks vor Ort.

Dabei stehen wir mit der Deutschen Botschaft und lokalen Behörden in Kontakt. Sollte es zu Veränderungen der Sicherheitslage kommen, behalten wir uns jeweils vor, die geplante Reiseroute anzupassen. Unsere sehr guten Ortskenntnisse erlauben es uns, kurzfristig spannende Alternativprogramme umzusetzen.

Amtssprachen in Pakistan sind Urdu und Englisch. Darüber hinaus gibt es noch anerkannte Regionalsprachen wie Panjabi im Osten oder Pashto im Nordwesten des Landes.

Für die Einreise nach Pakistan sind ein noch mindestens 6 Monate gültiger Reisepass sowie ein Visum nötig. Dieses muss im Voraus bei der pakistanischen Botschaft in Deutschland oder online in Form eines e-Visums beantragt werden. Hierfür fallen Kosten von aktuell 50 US-Dollar an.

Die Visa-Bestimmungen können sich jederzeit ändern. Bei Änderungen informieren wir Sie natürlich rechtzeitig vor Ausreise.

In Myanmar ist die pakistanische Rupie (PKR) die offizielle Landeswährung. Selbst in urbanen Zentren ist es nur an ausgewählten Orten möglich, Geld (Euro oder US-Dollar) zu tauschen oder mit EC- bzw. Kreditkarte Bargeld abzuheben, in entlegenen Gegenden ist dies so gut wie gar nicht möglich. Zudem fallen immer Abhebegebühren an, die je nach Bank in Deutschland variieren können. Wir empfehlen daher, das gesamte Geld in Bar (in Euro, US-Dollar oder bereits in Form von pakistanischen Rupien) mitzubringen, jedoch für Notfälle eine Karte zum Abheben dabei zu haben.

Erfahrungsberichte