Ägypten

 

Ägypten nimmt in vielerlei Hinsicht eine Vorreiterrolle in der Arabischen Welt ein: Unter Präsident Gamal Abdel Nasser erlebte der arabische Nationalismus seine Blüte; sein Nachfolger Anwar Sadat war der erste arabische Führer, der einen Friedensvertrag mit Israel schloss; und auch die Idee des modernen politischen Islam wurde im Land der Pyramiden, Tempel und Obelisken geboren. 

Unsere Highlights 

Politische Umbrüche seit 2011

Zwar war Tunesien und nicht Ägypten das Land, in dem der sogenannte »Arabische Frühling« im Jahr 2011 seinen Anfang nahm. Da mit dem Mubarak-Regime jedoch ein politisches und kulturelles Schwergewicht in der Region fiel, hatte der Umsturz in Kairo eine größere Symbolwirkung. Die Bilder demonstrierender Frauen und Männer auf dem Tahrir-Platz gingen um die Welt und entfachten eine revolutionäre Energie, die Millionen von Menschen in der Region dazu inspirierte, gegen autoritären Regime aufzubegehren. Seit jenen Tagen ist das Land am Nil nicht mehr zur Ruhe gekommen: Auf die euphorische Phase nach dem Fall des Präsidenten Mubarak folgte die kurze Herrschaft der Muslimbrüder, die die ägyptische Gesellschaft vor eine Zerreißprobe stellte.

Mitte 2013 gelangte das Militär durch einen Putsch an die Macht und die Diktatur General al-Sisis hält bis in die Gegenwart an. Jegliche Kritik, ob seitens islamistischer Kräfte oder politischer Aktivist*innen, die für Menschenrechte und demokratische Teilhabe einstehen, wird brutal unterdrückt. Die Gesellschaft kämpft um die Deutung der Ereignisse von 2011: Aus Sicht seiner Unterstützer*innen hat al-Sisi die Jahre des Chaos beendet, doch für die Träger*innen der Umbrüche bedeutet die Militärherrschaft die Rückkehr zum Status Quo.

Mikro-Kosmos Kairo

Die Mega-Metropole, die nicht schläft, hat alles: Eine jahrhunderte alte Altstadt, Kolonialbauten, moderne Museen und Theater, das Zentrum islamischer Gelehrsamkeit, riesige Armenviertel, politisierte Universitäten und ein nie zu endender Strom an Autos und Menschen. In Stadttouren und Begegnungen lassen sich möglichst viele Seiten dieser kaum fassbaren Stadt aufzeigen.

 

Sozio-Ökonomische Fragen

Wer durch Ägypten reist, dem begegnen zwangsläufig große Gegensätze zwischen alt und neu, arm und reich. Infrastrukturprojekten der Superlative, wie beispielsweise der noch namenlosen 'New Capital' in der Nähe von Kairo oder anderen auf dem Reißbrett entstandenen Planstädte, werfen Fragen zur sozialen (Un)gerechtigkeit im Land und Themenkomplexen wie Landbesitz und Ressourcennutzung auf. Gleichzeitig bieten sie Antworten auf die Frage, wie die Regierung dem Phänomen der Landflucht und - damit zusammenhängend - dem zunehmenden Bevölkerungsdruck in den Städten begegnet.

Geschichte & Kultur

Egal wie politisch eine Studienreise nach Ägypten geprägt sein soll bzw. - aufgrund der starken Repression jeglicher politischer Aktivitäten - geprägt sein kann, die historischen Schätze des Land sollten auf keinen Fall ignoriert werden: Zu beeindruckend sind etwa die Pyramiden von Gizeh, das Tal der Könige in Luxor, das Katharinen-Kloster auf der Sinai-Halbinsel oder die islamischen Bauwerke wie etwas die Ibn-Tulun-Moschee.

Natur

Der Nil, die lange Küste und die noch endlosere Wüste prägen die Natur Ägyptens. Außerhalb der Städte lässt sich an ruhigen Orten Zeit für die Reflexion des Erlebten finden – ob auf einem Boot auf dem längsten Fluß der Erde, an einem Strand am Roten Meer oder in magisch anmutender Wüstenlandschaft unter dem Sternenhimmel.

Aktuell

DE
08. Oktober 2025

Ägypten stand schon immer im Zentrum historischer und geopolitischer Entwicklungen und ist von Einflüssen aus allen Himmelsrichtungen geprägt. Zugleich wies und weist das Land am Nil selbst eine bemerkenswerte Strahlkraft in diese Regionen auf. Mithilfe zahlreicher Bild-, Film- und Tondokumente blicken wir in diesem dreistündigen Seminar schlaglichtartig auf die Entwicklung dieses vielschichtigen Landes und versuchen so ein Verständnis für Geschichte, Politik und Gesellschaft aber auch für die Herausforderungen, denen die heute in Ägypten lebenden Menschen gegenüberstehen, zu gewinnen

DE
05. - 14. November 2025

Wir erkunden Ägypten im Spannungsfeld zwischen pharaonischer Geschichte und aktuellen Herausforderungen. In der Megacity Kairo, am Roten Meer und im Niltal beschäftigen wir uns mit alten Traditionen, neuen Entwicklungen und globalen Verflechtungen. Und vor allem begegnen wir Menschen, die uns Einblicke in die vielfältigen Lebensrealitäten Ägyptens ermöglichen. 

Praktische Informationen zum Land

Die ärztliche Versorgungslage in urbanen Zentren ist sehr gut, in ländlichen Gebieten immer gewährleistet. Um Durchfallerkrankungen zu vermeiden, empfehlen wir, den Genuss von Trinkwasser aus der Leitung zu vermeiden.

In Ägypten sind bestimmte Impfungen - z.B. gegen Gelbfieber oder Poliomyelitis - vorgeschrieben, wenn sich Reisende zuvor in Ländern mit erhöhtem Infektionsrisiko aufgehalten haben. Zudem wird eine Immunisierung gegen beispielsweise Hepatitis A empfohlen. Die genauen Impfempfehlungen können auf der Seite des Auswärtigen Amts unter "Gesundheit und Impfung" nachgelesen werden.

Das Thema Sicherheit spielt in Ägypten eine große Rolle.

Wir richten uns bei unseren Reiseplanungen nach den Aussagen und Warnungen des Auswärtigen Amtes. Unsere Reiseroute führt nur durch Gebiete, die von den Behörden als sicher eingestuft werden. Dabei stehen wir immer eng mit der Deutschen Botschaft vor Ort und lokalen Behörden in Kontakt. Sollte es zu Veränderungen der Sicherheitslage kommen, behalten wir uns jeweils vor, die geplante Reiseroute zu verändern.

Eine offene politische Äußerung ist in vielen Kontexten nicht angebracht. Wir bitten darum, auf die Hinweise der Reiseleitung zu hören.

Amtssprache in Ägypten ist Arabisch, es wird ein eigener Dialekt gesprochen (ägyptisch-arabisch). Englisch ist Verkehrssprache und man kommt damit in den urbanen Gegenden gut durch den Alltag.

Normale Touristenvisa bekommen Reisende bei Einreise am Flughafen ('On Arrival') - müssen also nicht im Vorfeld bei der ägyptischen Botschaft in Deutschland ein Visum zu beantragen. Wichtig: Dies gilt nur für Reisende mit "normalen" Reisepässen. Bei Einreise mit einem Dienst- oder Diplomatenpass muss im Vorfeld ein Visum beantragt werden.

Bei der Einreise werden außerdem nur Pässe akzeptiert, in denen das Geschlecht mit „M“ (männlich) oder „F“ (weiblich) eingetragen ist. Darüber hinaus müssen Reisepässe noch mindestens sechs Monate gültig sein.

In Ägypten wird mit dem Ägyptischen Pfund bezahlt. Es ist überall im Land gut möglich Geld (Euro oder US-Dollar) zu tauschen oder mit EC- bzw. Kreditkarte Bargeld abzuheben. Das Bankennetz ist sehr gut ausgebaut. Wir empfehlen immer, einen Teil des Geldes in Bar mitzubringen, aber auch eine Karte zum Abheben dabei zu haben. Im Land fallen Abhebegebühren an, die je nach Bank in Deutschland variieren können.