Mehr als ein Jahrhundert lang herrschten das russische Imperium und die Sowjetunion über das heutige Kirgistan, bis das Land 1991 seine Unabhängigkeit erlangte. Seitdem hat das der zentralasiatische Staat zwei Revolutionen erlebt und eine Menge politischer Unruhen zwischen wechselnden Regierungen und Oppositionskräften durchgestanden. Das Land wurde erst vor wenigen Jahren für den Tourismus geöffnet, und beherbergt einige der letzten unberührten Naturschätze der Welt.
Deutschland war 1992 das erste europäische Land, das die Unabhängigkeit Kirgistans anerkannte und eine Botschaft in Bischkek gründete. Nach mehr als dreißig Jahren bilateraler Zusammenarbeit ist der Handel mit Deutschland insgesamt gering und bewegt sich meist im oberen zweistelligen Millionenbereich. Er ist durch einen großen Handelsüberschuss zugunsten Deutschlands gekennzeichnet. Mit relativ wenigen Rohstoffen und einer Agrarwirtschaft. Die Wirtschaft leidet unter mangelnder Wettbewerbsfähigkeit, insbesondere unter Berücksichtigung der Konflikte zwischen den zentralasiatischen Ländern um Wasserressourcen.
Nach dem Rückzug der USA aus Afghanistan haben die Menschen in der Region in den letzten Jahren nicht mehr daran geglaubt, dass die USA bereit sind, in der Region ein Gegengewicht zu Russland und China zu bilden. Dies hat dazu geführt, dass der russische und chinesische Einfluss in allen Bereichen in der Region gewachsen ist.
Die mangelnde Unterstützung in Form von Entwicklungsprojekten und Investitionen durch westliche Länder lässt Kirgistan in einer kritischen geopolitischen Lage zurück, in der konservativer Nationalismus und Umweltverschmutzung weiter zunehmen. Die Hauptstadt Bischkek stand auf Platz zwei der Weltrangliste für Luftverschmutzung (Stand 2022), in einem Land, das reich an natürlichen Ressourcen und außergewöhnlichen Landschaften ist.
Unsere Highlights
Bischkek
Die säkulare Atmosphäre der kirgisischen Hauptstadt und die verbreitete russische Sprache machen die Stadt für russische Expats und Investoren sehr attraktiv, insbesondere nach dem russisch-ukrainischen Krieg, was sich in der wachsenden Zahl russischer Expats in der Stadt widerspiegelt. Gleichzeitig bleibt der Blick auf den Westen überwiegend positiv, da viele junge Menschen Englisch und andere europäische Sprachen sprechen. Die Öffnung nach Westen zusammen mit soliden Klimaaktivisten macht Bischkek zu einer spannenden Metropole mit zahlreichen zivilgesellschaftlichen Initiativen und Kulturcafés. Gleichzeitig hebt sich die Hauptstadt dadurch stark vom Rest des Landes ab, in dem eine nomadische Tradition vorherrscht.
Issy-Kul See
Der Issyk-Kul ist der zweitgrößte Salzsee nach dem Kaspischen Meer. Er ist außerdem der siebttiefste See und der nach Volumen zehntgrößte See der Welt. Issyk-Kul bedeutet in der kirgisischen Sprache "warmer See"; obwohl er auf einer Höhe von 1.607 Metern liegt und im Winter großer Kälte ausgesetzt ist, friert er nie zu. Der See war ein Zwischenstopp auf der Seidenstraße, einem Landweg für Reisende aus dem Fernen Osten nach Europa. Heute ist er ein beliebter Urlaubsort mit zahlreichen Pensionen, Bed-and-Breakfast-Hotels und Jurten. Die Küste des Sees ist ein wunderbarer Ort für Wanderungen, um die schönen Schluchten, die unzähligen Quellen und die vielen Adlerjäger zu erkunden, die man sich vorstellen kann.
Osch
Osch ist die zweitgrößte Stadt und die älteste Stadt Kirgisistans (schätzungsweise mehr als 3.000 Jahre alt). Die Stadt gehört zu den ältesten Siedlungen in Zentralasien und war bereits im 8. Jahrhundert als Zentrum für die Seidenproduktion entlang der Seidenstraße bekannt. Mit einer ethnisch gemischten Bevölkerung aus Usbeken, Kirgisen und Tadschiken dient die Stadt als religiöses, traditionelles Zentrum im Gegensatz zum modernen, säkularen Bischkek. Dies wird durch den sichtbaren Gipfel des Sulayman-Bergs gekennzeichnet, der als Weltkulturerbe gilt und einen Schrein beherbergt, der angeblich das Grab von Profit Sulayman (König Salomon) markiert.
Alay Gebirge
Das Alay- oder Alai-Gebirge ist ein Gebirgszug, der sich vom Tien-Shan-Gebirge in Kirgisistan westlich nach Tadschikistan erstreckt. Sie ist Teil des Pamir-Alay-Gebirgssystems. Das Gebiet ist berühmt für seine außergewöhnliche Landschaft, authentische Nomadentraditionen und die große Gastfreundschaft der Einheimischen. Es wurde von Trekking-Begeisterten als Ausgangspunkt für die Besteigung des Lenin-Gipfels besucht, der mit einer Höhe von 7.134 Metern der höchste Punkt im Pamir-Gebirge ist.