Syrien

 

Syrien wird oft mit Konflikten und autoritärer Herrschaft verbunden. Doch dahinter steht ein Land mit reicher Geschichte und vielfältiger Kultur. Das Land ist berühmt für seine vielfältigen archäologischen Stätten und seine jahrtausendealte Geschichte, die sich in beeindruckenden Ruinen und historischen Städten widerspiegelt.

Zwischen Moderne  & Antik

Im Herzen der WANA-Region liegt Syrien, wo Jahrtausende Geschichte und pulsierende Moderne aufeinandertreffen. Antike Städte wie Palmyra, Aleppo und Damaskus erzählen von längst vergangenen Kulturen mit beeindruckenden Ruinen, die von einer reichen Vergangenheit zeugen. Gleichzeitig pulsiert das Leben in den modernen Stadtvierteln dieser Metropolen, in denen neue Gebäude, Kulturzentren und Märkte den Alltag prägen. Trotz der Zerstörungen durch den Krieg setzen sich die Syrer aktiv für die Erhaltung ihres kulturellen Erbes ein.

Kultur, Sprachen und Bevölkerung

Syrien ist ein bedeutendes Land in der Geschichte des Christentums und des Islams. Damaskus war eine der ersten christlichen Gemeinden, und das Land war zudem die Hauptstadt des Umayyaden-Kalifats, dem ersten großen islamischen Reich. Die Stadt Maaloula ist eine der wenigen Städte in der Region, wo heute noch Aramäisch gesprochen wird.

Im Nordwesten wird noch Alt-Syrisch gesprochen, und natürlich ist Kurdisch im Norden und Nordwesten weit verbreitet. Andere Minderheitensprachen wie u. a. Ostarmenisch und Turkmenisch sind weiterhin in Gebrauch, wobei Arabisch die Amts- und Bildungssprache bleibt.   

Die Bevölkerung Syriens beträgt rund 24 Millionen, von denen 6 bis 7 Millionen außerhalb des Landes leben (2025). Die Vielfalt an Ethnien und Religionen macht Syrien kulturell einzigartig und prägt seine gesellschaftliche Identität bis heute.

Natur und Landschaft

Syrien fanziniert durch seine vielfältigen Landschaften: fruchtbare Küstenebenen, bewaldete Gebirge wie das Alawitengebirge und weite Wüsten. Besonders beliebt sind das Hauran-Gebiet mit seinen vulkanischen Plateaus und die antike Oasenstadt Palmyra, die mit ihren römischen Ruinen fasziniert. Die Küstenstadt Latakia lockt mit Stränden, frischer Meeresluft und reicher Geschichte. Die abwechslungsreiche Natur und die historischen Stätten machen Syrien zu einem besonderen Reiseziel.

Wirtschaft und Infrastruktur

Nach dem Sturz der Diktatur und der Machtübernahme im Jahr 2024 sieht sich Syrien hinsichtlich seiner wirtschaftlichen Zukunft mit vielen Unklarheiten gegenüber. Der Wiederaufbau und die Stabilisierung der Infrastruktur sind zentrale Herausforderungen, andererseits eröffnet das Land auch Investitionschancen. Die traditionellen Wirtschaftssektoren Syriens sind weiterhin Landwirtschaft, Textilindustrie, Lebensmittelproduktion und Handel. Der Hafen von Latakia bleibt ein wichtiger Knotenpunkt für den Warenverkehr. Trotz erster positiver Signale wie einem moderaten Wirtschaftswachstum stehen finanzielle Einschränkungen, Sicherheitsrisiken und veraltete Strukturen einem Fortschritt weiterhin im Weg. 

Damskus

Damaskus, die älteste durchgehend bewohnte Hauptstadt der Welt, verbindet auf einzigartige Weise reiche Geschichte mit modernem Leben. Die Altstadt, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört, beherbergt wichtige Gebäude wie die Umayyaden-Moschee und die Mariamite-Kathedrale sowie enge, verwinkelte Gassen, in denen sich die berühmten traditionellen Damaszener Häuser verstecken. 

Trotz der Auswirkungen des Krieges bleibt Damaskus ein Treffpunkt traditioneller und moderner syrischer Identitäten und ein wichtiges politisches, wirtschaftliches und kulturelles Zentrum Syriens. Moderne Geschäftsviertel und historische Souks spiegeln den vielfältigen Charakter der Stadt wider.

Aleppo

Aleppo blickt auf eine über 5.000 Jahre lange Geschichte zurück. Die Stadt zeichnet sich durch ihre beeindruckende Zitadelle, mittelalterliche Souks, Moscheen, Kirchen und prächtige Wohnhäuser aus, die die verschiedenen Kulturen widerspiegeln, die Aleppo im Laufe der Jahrhunderte geprägt haben. Die Zitadelle, eines der bedeutendsten arabischen Militärbauwerke, stammt aus dem 3. Jahrtausend v. Chr. und bietet einen Panoramablick über die Stadt. Trotz erheblicher Zerstörungen im Bürgerkrieg ist Aleppo nach wie vor ein lebendiges Symbol für kulturellen Reichtum und wirtschaftliche Bedeutung, einst bekannt als bedeutender Handelsplatz am Ende der Seidenstraße.

Praktische Informationen zum Land

Für eine Reise nach Syrien sind keine Impfungen vorgeschrieben. Das Gesundheitswesen ist nach vielen Jahren des Krieges weiterhin stark beeinträchtigt, insbesondere außerhalb der Hauptstadt Damaskus. Viele Krankenhäuser leiden unter fehlenden medizinischen Ausrüstungen, der Mangel an Medikamenten wird nach Aufhebung vieler Sanktionen langsam gedeckt.

Während das Land früher frei von Tuberkulose und Cholera war, wurden in den letzten 10 Jahren neue Fälle registriert. Es ist ratsam, sich individuell über Impfungen gegen beide Krankheiten zu informieren. Zusätzlich werden Impfungen gegen Polio, Hepatitis A und B empfohlen. Eine Reisekrankenversicherung wird daher empfohlen. 

Sicherheit ist in Syrien ein wichtiges Thema. Während große Städte wie Damaskus und Aleppo mit lokaler Expertise relativ einfach zu bereisen sind, kam es 2025 in Gebieten mit religiösen Minderheiten wie dem Alawiten-Gebirge und dem von Drusen dominierten Suwaida-Distrikt zu Massakern. 

Wir orientieren uns bei unseren Reiseplanungen an den Sicherheitsbestimmungen des Auswärtigen Amtes und an den Einschätzungen unseres fachkundigen Netzwerks vor Ort. Sollte sich die Sicherheitslage ändern, behalten wir uns vor, die Reiseroute entsprechend anzupassen. Dank unserer hervorragenden Ortskenntnisse können wir kurzfristig spannende Alternativprogramme organisieren.

Arabisch ist die Amtssprache Syriens und wird von rund 90 % der Bevölkerung als Muttersprache gesprochen. Der levantinische Dialekt ist der hauptsächlich gesprochene Dialekt, wobei es regionale Unterschiede gibt, beispielsweise zwischen Damaskus und Aleppo. Neben Arabisch gibt es in Syrien zahlreiche Minderheitensprachen, die muttersprachlich gesprochen werden, darunter Kurdisch (vor allem Kurmanji), das hauptsächlich im Norden und Nordwesten gesprochen wird, sowie Turkmenisch, Aramäisch, Armenisch und Tscherkessisch. 

In Schulen und Medien wird modernes Standardarabisch verwendet, während die Alltagssprache von Region zu Region variiert. Englisch dient oft als Verkehrssprache, vor allem in größeren Städten wie Damaskus. In Alltagsangelegenheiten kommt man mit Englisch häufig gut zurecht, insbesondere bei jüngeren Menschen.

Für deutsche Staatsbürger wird seit März 2025 weiterhin ein E-Visum für die Einreise nach Syrien angeboten. Das E-Visum erlaubt die Einreise innerhalb von 60 Tagen ab Ausstellungsdatum und einen Aufenthalt von bis zu 30 Tagen ab Einreisedatum. Die Beantragung erfolgt online über das offizielle Portal der syrischen Regierung. Zudem ist der Abschluss einer lokalen Krankenversicherung verpflichtend und wird automatisch zum Antrag hinzugefügt. Es wird empfohlen, sich vor der Reise über aktuelle Änderungen zu informieren, da die politische Lage die Einreisebestimmungen beeinflussen kann.

In Syrien sind die meisten Geldautomaten entweder außer Betrieb oder nur sehr eingeschränkt verfügbar, Kreditkartenabhebungen und die entsprechende Infrastruktur sind ebenfalls nicht verfügbar (2025). Kartenzahlungen sind aufgrund fehlender Infrastruktur und Sanktionen ebenfalls nicht üblich. Bargeld ist daher das wichtigste Zahlungsmittel und sollte für die gesamte Reise mitgeführt werden. US-Dollar und Euro werden ebenfalls weitgehend akzeptiert und lassen sich leicht in die Landeswährung (syrische Lira) umtauschen.