Tunesien

Viele Reisende assoziieren Tunesien vor allem mit seinen traumhaften Stränden, doch das Land hat sehr viel mehr zu bieten. Landschaftlich locken die Wälder im Norden, die menschenleeren Wüsten, riesigen Salzseen und zahlreichen Oasen im Süden. Für geschichtlich Interessierte, haben Phönizier, Römer, Spanier, Osmanen und viele Weitere beeindruckende architektonische Spuren im Land hinterlassen.

In Tunesien gibt es mehrere UNESCO-Weltkulturerbestätten, darunter die Altstädte von Tunis, Sousse und Kairouan, das drittgrößte Amphitheater des Römischen Reiches in El Djem und andere Stätten.  Politisch ist das Land nicht weniger interessant: 2011 begann hier - ausgelöst durch die Selbstverbrennung des Gemüsehändlers Mohamed Bouazizi - der sogenannte "Arabische Frühling", der zum Sturz des Diktators Ben Ali führte und dessen revolutionäre Dynamik auf andere Staaten der Region übergriff. Die Revolution führte auch zu einer erneuten Anerkennung der Kultur und Identität der Amazigh. Die Sprache der Amazigh, Tamazight, erhielt neben dem Arabischen den offiziellen Status, was einen wichtigen Fortschritt im Streben nach kultureller Inklusion darstellte. Kulturelle Veranstaltungen und Festivals, die das Erbe der Amazigh feiern, begannen im ganzen Land zu florieren und boten amazighischen Künstlern, Musikern und Aktivisten Plattformen, um ihre Talente zu präsentieren und für ihre Rechte einzutreten.

Nach vielversprechenden Schritten hin zu einem demokratischen System, die durch die neue Verfassung von 2014 unterstrichen wurden, setzte Präsident Saied allerdings große Teile dieser Verfassung außer Kraft, um sich nahezu unbegrenzte Macht zu verschaffen. Am 13. Dezember 2021 kündigte er einen Plan für die Rückkehr zu einer regulären Regierungsführung an, der ein nationales Referendum über eine überarbeitete Verfassung im Juli und Parlamentswahlen im Dezember 2022 vorsieht. Während der selbsternannte "säkulare Präsident" die demokratischen Elemente im Lande ins Visier nimmt, erlebt das Land auch einen Machtzuwachs der Islamisten. Die vernachlässigte Peripherie des Landes ächzt unter Perspektivlosigkeit und bietet einen perfekten Nährboden für den Extremismus. 

Unsere Highlights 

Karthago

Das Weltreich Karthago nahm in Tunis seinen Ausgang und kämpfte lange Zeit mit Rom um die Vorherrschaft im Mittelmeer. Die erste phönizische Siedlung wurde hier schon im 8. Jahrhundert vor Christus gegründet. In den drei Punischen Kriegen umkämpft, unter anderem durch den sagenumwobenen Hannibal und seine Elefanten, wurde Karthago schließlich von Rom unterworfen und zerstört.

Tunis

Tunis ist die vielseitige Hauptstadt Tunesien, die sich mit ihren vielen kleinen Vororten an der Küste des Mittelmeeres hochstreckt. Die Medina von Tunis ist seit 1979 UNESO Weltkulturerbe und bietet eine einzigartige Atmosphäre, die zum Einkaufen, Handeln, Tee trinken oder sich einfach treiben lassen, einlädt.

Chneni

Die maritime Oase, die zu der Industriestadt Gabès gehört ist der Rest, einer ehemals riesigen Oase. Vier Kilometer vom Golf de Gabès gelegen liegen hier die Ruinen eines römischen Wasserverteilersystem. Die traditionelle Oasenwirtschaft können hier ebenso wie die Folgen des Klimawandels erlebt werden.

Sidi Bou Said

Der malerische Küstenort ist ein beliebtes touristisches Ziel, weil er durch sein Farbspiel und den wunderschönen Blick aufs Meer besticht. Er faszinierte schon Paul Klee, August Macke und Louis Moilliet auf ihrer Tunesienreise im Jahr 1914, inspirierte sie für Meisterwerke der Kunst im 20. Jahrhundert. Heute beherbergt der Ort unter anderem kleine Kunstgalerien und schöne Aussichtspunkte.

Kerkenna

Die kleine Insel vor Sfax lädt dazu ein, sich zu erholen und ihre einzigartige Atmosphäre zu genießen. Traumhafte Strände, türkisfarbenes Meer und entspannte Atmosphäre laden zum Verweilen ein. Ein Ort der Ruhe und natürlichen Schönheit für Erholungssuchende und Naturbegeisterte.

El Jem

Neben dem Amphitheater gibt es in der Stadt weitere römische Ruinen und ein Archäologisches Museum, die einen Einblick in das einstige römische Leben ermöglichen. Diese Stadt verbindet Geschichte und Kultur auf faszinierende Weise und ist ein absolutes Highlight für Geschichts- und Architekturliebhaber.

Praktische Informationen zum Land

Für einen Aufenthalt in Tunesien sind keine gesonderten Impfungen nötig. Die ärztliche Versorgungslage in Tunesien ist sehr gut. Um Durchfallerkrankungen zu vermeiden, empfehlen wir jedoch, den Genuss von Trinkwasser aus der Leitung zu vermeiden.

Wir orientieren uns bei unseren Reiseplanungen an den Sicherheitsbestimmungen des Auswärtigen Amtes und an den Einschätzungen unseres fachkundigen Netzwerks vor Ort.

Dabei stehen wir mit der Deutschen Botschaft und lokalen Behörden in Kontakt. Sollte es zu Veränderungen der Sicherheitslage kommen, behalten wir uns jeweils vor, die geplante Reiseroute anzupassen. Unsere sehr guten Ortskenntnisse erlauben es uns, kurzfristig spannende Alternativprogramme umzusetzen.

Amtsprache in Tunesien ist Arabisch. Darüber hinaus wird Französisch in sehr vielen Landesteilen gesprochen. Auch mit Englisch kommt man heute sehr gut durch den Alltag.

Deutsche Staatsangehörige benötigen für die Einreise zu touristischen und geschäftlichen Zwecken und einem Aufenthalt von bis zu vier Monaten kein Visum. Hierfür benötigt man einen Reisepass, der zum Zeitpunkt der Reise noch mindestens sechs Monate gültig ist. 

Die Visa-Bestimmungen können sich jederzeit ändern. Bei Änderungen informieren wir Sie natürlich rechtzeitig vor Ausreise.

Wenn Sie einen israelischen Stempel in Ihrem Reisepass haben, kann es zu Problemen bei der Einreise kommen. Wir empfehlen daher, vor der Reise einen neuen Reisepass zu beantragen. Wenn Sie mit einem nicht-deutschen Reisepass einreisen möchten, sollten Sie die Visabestimmungen entsprechend prüfen. 

In Tunesien ist der Tunesische Dinar Rial (TND) die offizielle Landeswährung. Es ist überall im Land gut möglich Geld (Euro oder US-Dollar) zu tauschen oder mit EC- bzw. Kreditkarte Bargeld abzuheben. Das Bankennetz ist sehr gut ausgebaut. Wir empfehlen immer, einen Teil des Geldes in Bar mitzubringen, aber auch eine Karte zum Abheben dabei zu haben. Im Land fallen Abhebegebühren an, die je nach Bank in Deutschland variieren können.