IRQ-2022-05

Tour Title: 

Irakisch-Kurdistan

Tour Subtitle: 

Politische Studienreise

Tour Date: 

22. Mai 2022 bis 01. Juni 2022

Im Zentrum dieser Reise liegt die Auseinandersetzung mit religiöser und ethnischer Vielfalt im Nord-Irak. Zum einen lernen wir die die Lebensrealitäten religiöser Minderheiten wie Jesid*innen und Christ*innen sowie das jüdische Erbe in den kurdisch geprägten Landesteilen kennen. Zum anderen steht das Verhältnis zwischen den verschiedenen Sprachgruppen im Irak im Fokus. Wie funktioniert das Zusammenleben zwischen arabischen, kurdischen und aramäischen Iraker*innen? Welche Rolle spielt dabei die ethno-sprachliche Identität? Und wie wirkt sich die gewaltvolle, jüngere Vergangenheit auf das Miteinander aus? Welche Narrative dominieren im kurdisch-dominierten Teil des Irak, welche Stimmen werden (zu) wenig gehört?

Preis
Normalpreis

Normalpreis 

1.729 €
Ermäßigt

Ermäßigt 

1.289 €

Content Left Column: 

Die Kurd*innen im Nordirak stehen vor vielen Herausforderungen

Seit fast 30 Jahren bestimmen die Kurd*innen im Norden des Irak ihre eigenen Geschicke – und stehen gleichwohl noch immer vor vielen Herausforderungen.

Die Erfahrungen von Unterdrückung und Vertreibung durch Sadam Husseins Baath-Regime  prägen bis heute das Bewusstsein der Bevölkerung. Die Angriffe des sogenannten Islamischen Staates in den Jahren 2014 und 2015 haben bei vielen das Gefühl verstärkt, sich in einer feindlich gesinnten Umgebung behaupten zu müssen.

Dabei ist die gewaltvolle Vergangenheit nur eines von vielen Themen, die die Menschen in Irakisch-Kurdistan beschäftigen: Das Verhältnis zur Zentralregierung in Bagdad schwankt zwischen Kooperation und Konflikten um Ressourcen und Einfluss in beiderseits beanspruchten Gebieten. Zudem besteht eine umfassende Abhängigkeit von der Türkei und von Iran, da beide Staaten jederzeit ihre Grenzen für Waren- und Personenverkehr schließen können.

Content Right Column: 

In den vergangenen 20 Jahren erlebte Irakisch- Kurdistan einen tiefgreifenden ökonomisch-gesellschaftlichen Wandel. Die geschlossenen Wohnanlagen und luxuriösen Shopping-Malls und Restaurants weisen auf einen immensen Reichtum hin. Dieser beschränkt sich jedoch auf die Großstädte und wird dem Großteil der Bevölkerung nicht zuteil. Korruption und Vetternwirtschaft sind weit verbreitet. Der Unmut der Zivilgesellschaft entzündet sich immer wieder an Verteilungsfragen und der prekären Wirtschaftslage. 

Wohin steuert die nordirakische Autonomie-Region, die – entgegen des politischen Wirkens aller Nachbarn – den Anspruch verfolgt, ein eigenständiger Staat zu sein? Und welche Rolle spielt die Zivilgesellschaft in diesem Prozess?

Tour Übersicht

Info Box: 

Diese Reise ist offiziell in Berlin und Rheinland-Pfalz als Bildungsreise anerkannt. Somit kann auch ein Antrag in Hessen und Saarland erfolgen. 

Leistungen

Im reisepreis inbegriffen: 

  • 10 Übernachtungen in Mittelklassehotels (Bei Teilnahme an der Wanderung: 1 Übernachtung im Zelt)
  • Halbpension
  • Begleitung durch eine deutschsprachige Reiseleitung
  • Sämtliche Eintritte zu Museen und Sehenswürdigkeiten
  • Transport im privaten Reisebus
  • Wasser und Snacks

Zusätzliche leistungen: 

  • An- und Abreise mit dem Flugzeug (kann über die Alsharq Reise GmbH gebucht werden)
  • Reiseversicherungen (können über die Alsharq Reise GmbH gebucht werden)
  • Persönliche Ausgaben für Souvenirs, alkoholische Getränke, etc.
  • Trinkgelder und Gastgeschenke
Reiseroute Und Programm

Der Reiseverlauf: 

Tag 1: Sulaimaniyya - Anreise
  • Individuelle Anreise

Tag 2: Sulaimaniyya - Baath-Vergangenheit und Kunst in der Gegenwart
  • Einführender Vortrag zu Geschichte und Gesellschaft Irakisch-Kurdistans
  • Führung durch das ehemalige Gefängnis von Saddam Husseins Baath-Regime, das Dokumentationen und Ausstellungen beherbergt
  • Besuch der stillgelegten Tabak-Fabrik, die Künstler*innen als Ateliers und Ausstellungsräume nutzen
  • Treffen mit dem Imam der Großen Moschee von Sulaimaniyya zur Bedeutung von Religion in Irakisch-Kurdistan
Tag 3: Sulaimaniyya - Frauen in Irakisch-Kurdistan
  • Besuch des Nationalmuseums, das zahlreiche archäologische Schätze beherbergt
  • Frauen in Irakisch-Kurdistan: Treffen mit einer Fraueninitiative
  • Briefing zur politischen Situation in der ölreichen Stadt Kirkuk
  • Freizeit auf dem Markt von Sulaimaniyya
Tag 4: Halabja - Anfal und Iranisch-Irakische Beziehungen
  • Fahrt nach Halabja
  • Besuch des Gedenkortes, der die Giftgasangriffe des Baath-Regimes 1988 dokumentiert
  • Besuch eines Community-Radiosenders: Diskussion mit den Moderator*innen
  • Fahrt ins Hawraman-Gebirge im Grenzgebiet: Thematisierug der irakisch-iranischen Beziehungen
  • Rückfahrt nach Sulaimaniyya
Tag 5: Sulaimaniyya / Erbil - Wirtschaft und Rojava
  • Bustransfer nach Erbil
  • Einführung in das politische System Irakisch-Kurdistans
  • Treffen mit kurdischen Aktivist*innen aus Syrien: Die Situation im Norden Syriens
  • Treffen und Diskussion zu den iranisch-amerikanischen Auseinandersetzungen im Irak 
  • Freizeit auf der Zitadelle und den traditionellen Märkten Erbils
Tag 6: Erbil - Parlament und Reflexion
  • Besuch des Parlaments: Gespräche mit den unterschiedlichen Fraktionen
  • Vortrag zur Wirtschaft Irakisch-Kurdistans bei der deutschen Außenhandelskammer
  • Zwischenevaluation im Sami-Abdul-Rahman-Park
Tag 7: Dohuk - Jugend und Humanitäres
  • Bustransfer nach Dohuk
  • Diskussion mit Studierenden der Universität von Dohuk
  • Briefing zur Situation von Geflüchteten mit einer Person, die für eine humanitäre Organisation Arbeit
  • Besuch des Hausbergs von Dohuk, von wo man einen herrlichen Blick auf die Stadt, den Mossul-Damm und die Niniveh-Ebene hat
  • Abendessen im Artists' Club
Tag 8: Lalesh und al-Qosh - Religiöse Vielfalt
  • Schwerpunkttag Religiöse Minderheiten:
    • Besuch des jesidischen Heiligtums Lalesh: Einführung zu Jesid*innen und geführte Tour durch den Ort
    • Besuch des altorientalischen Klosters al-Qosh: Einführung zu Christentum in Irak sowie geführte Tour durch die Klosteranlage
    • Abends bleibt Zeit, letzte Besorgungen für die Wanderung zu machen
Tag 9: Ahmediyeh / Gara-Gebirge - Wandern in atemberaubender Landschaft
  • Bustransfer nach Ahmediyeh
  • Besuch einer Tahineh-Mühle
  • Spaziergang durch die 3000 Jahre alte Stadt
  • Beginn unserer zweitägigen Wanderung im Gara Gebirge
  • Übernachtung in Zelten

Es besteht die Möglichkeit, anstatt zu wandern nach Dohuk zurückzukehren. Gerne organisieren wir in Dohuk alternative Gesprächstermine.

Tag 10: Ganztägige Wanderung im Gara-Gebirge - Wandern
  • Badesachen nicht vergessen: Es besteht die Möglichkeit, in Seen und Flüssen zu schwimmen
  • Übernachtung in Zelten
Tag 11: Dohuk / Erbil
  • Rückkehr nach Dohuk
  • Evaluation der Reise
  • Die Reise endet offiziell um 10 Uhr. 
Sulaimaniyya
Sulaimaniyya ist die Kulturhauptstadt Irakisch-Kurdistans. Die Stadt beherbergt angesehene Universitäten, Museen und eine lebhafte Kunstszene. Politisch dominiert die Patriotische Union Kurdistan (PUK) des Talabani-Clans das Geschehen.
Erbil
In der Hauptstadt Erbil sitzen die Regierung und das Regionalparlament Irakisch-Kurdistans. Die Stadt wächst seit Jahrzehnten rasant: Gated Communities, Malls, aber auch die jahrtausendalte Zitadelle sowie der Bazar prägen das Stadtbild.
Dohuk and Surroundings
Rund um die Provinzhauptstadt Dohuk befinden sich zahlreiche Flüchtlingslager. Sowohl Syrer*innen als auch Binnengeflüchtete aus dem Irak haben hier Zuflucht gefunden. Nahe der Stadt befinden sich das jesidische Heiligtum Lalesh und das altorientalische Kloster al-Qosh.
Amediyeh
Die 3000 Jahre alte Stadt liegt spektakulär auf einem Felsplateau umgeben von den Schluchten und Hängen des Gara-Gebirges.
Lalesh
Das jesidische Heiligtum liegt in einem beschaulichen, wunderschönen Tal.
al-Qosh
Das Kloster liegt in einem Höhlenkomplex, der seit mehr als 1.000 Jahren bewohnt wird.
Schluwa Sama
Schluwa hat Politikwissenschaft sowie Politik und Wirtschaft des Nahen Ostens in Marburg, Berlin und London studiert. Momentan promoviert sie zur politischen Ökonomie Irakisch-Kurdistans am Centre for Kurdish Studies an der University of Exeter. Nach dem Ende ihres Studiums hat sie 2 Jahre in Sulaimaniyya gearbeitet. Aufgrund von Forschungsaufenthalten und familiären Beziehungen ist sie häufig in Dohuk und Erbil. Ansonsten lebt sie in Berlin. Beim Alsharq-Nachfolgeprojekt Dis:orient schreibt Schluwa als Kolumnistin und hat die erste Alsharq-Reise nach Irakisch-Kurdistan geleitet. Diese Reise leitet sie nun zum fünften Mal.
Daniel Walter
Seit zehn Jahren setzt Daniel sich durch Studium und Beruf mit Westasien und Nordafrika auseinander. Derzeit promoviert er zur internationalen Wirtschaftsgeschichte der 1980er-Jahre mit einem Schwerpunkt auf Iran. Beim Reisen will er vor allem den materiellen Alltag der Menschen nachvollziehen lernen.

Reisehinweise Ende: 

Die Alsharq Reise GmbH behält sich vor, die Reise bei zu geringer Teilnehmendenzahl abzusagen. Wir empfehlen daher, mit der Flugbuchung auf die endgültige Zusage der Reisedurchführung seitens Alsharq Reise GmbH zu warten.

 

Eindrücke von bisherigen Reisen